14. Mai 2025

Temporär arbeiten in der Pflege – warum Flexibilität jetzt überlebenswichtig ist

Die Herausforderungen im Schweizer Gesundheitswesen spitzen sich zu – der Fachpersonenmangel ist real, spürbar und nimmt weiter zu. Besonders deutlich wurde dies bei einem Workshop am Kantonsspital St. Gallen zur Weiterentwicklung des Pilotprojekts OT CA HF. Robert Slipac, Mitglied im Zentralvorstand des Schweizerischer Berufsverband
Dipl. Fachfrauen/-männer Operationstechnik HF (SBV TOA), brachte dabei zentrale Herausforderungen auf den Punkt. 

20 % Unterdeckung und hohe Dropout-Quoten – das System steht unter Druck 

Laut der Schweizerischen Gesundheitsdirektion (2021) liegt die Unterdeckung in der Pflege bei rund 20 %. Das bedeutet: Jede fünfte Stelle ist offenbar nicht besetzt. Gleichzeitig verlassen viele Pflegefachpersonen den Beruf innerhalb der ersten 5 Jahre – ein alarmierender Wert. Der Grund? Die hohe psychische Belastung (Patient:innen fordern viel Energie), höher Arbeitsdichte mit weniger Personal, mehr Administration all dies untergräbt langfristig die Berufszufriedenheit. 

Inmitten dieser Krise wird deutlich, wie entscheidend es ist, neue Wege zu gehen. Mit internen und externen Poolsystemen können Kliniken kurzfristige Personalausfälle kompensieren und freiheitsliebenden Pflegefachpersonen neue berufliche Perspektiven bieten. Mit externem, zuverlässigem und qualitätsbewusstem temporärem Pflegepersonal kann ein möglicher langfristiger Personalmangel ausgeglichen werden – zur Freude von Mitarbeiter:innen und Patient:innen. Es ist somit nicht nur eine Reaktion auf den Mangel, sondern eine echte Chance für Pflegefachpersonen, Patient:innen und Institutionen gleichermassen. 

Warum temporär arbeiten sinnvoll ist für Pflegepersonal und Institution:  

  • Temporär zu arbeiten bedeutet mehr Selbstbestimmung: In dieser Arbeitsform können Pflegefachpersonen ihre Einsätze noch flexibler gestalten. 

  • Wer temporär arbeitet, gewinnt mehr Zeit zur Regeneration – ein essenzieller Aspekt, gerade im Gesundheitswesen. 

  • Für Institutionen bedeutet temporäre Unterstützung, dass Engpässe ohne Qualitätsverlust und zur Freude der Mitarbeitenden überbrückt werden können. 

  • Temporäre Einsätze bringen frischen Wind in bestehende Teams und fördern den fachlichen Austausch. 

In einer Zeit, in der immer mehr Pflegefachpersonen aus dem Beruf aussteigen, bietet die Möglichkeit, temporär zu arbeiten, einen gangbaren Weg zurück in die Pflege – oder einen Weg, im Beruf zu bleiben, ohne auszubrennen. Es braucht heute mehr denn je flexible Arbeitsmodelle, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen. 

Denn wer sich entscheidet, temporär zu arbeiten, tut das nicht aus einer Laune heraus, sondern weil er oder sie bewusst gestalten will: die eigene Life-Balance, die Energie für den Beruf – und letztlich auch die Qualität der Pflege. 

 Fazit: Temporär arbeiten ist ein Teil der Lösung 

 Pflege zukunftsfähig zu machen, bedeutet, neue Strukturen zuzulassen. Temporär arbeiten ist keine Notlösung, sondern eine echte Alternative, die Pflegefachpersonen stärkt und Institutionen entlastet. Es ist an der Zeit, das Potenzial dieser Arbeitsform mit neuen Perspektiven zu anzuerkennen – und zu nutzen. 

Kontaktperson

Lifejob

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